Meine Söhne sind 15 und 13, sie haben eine mehrwöchige Homeschooling Zeit mit einer guten digitalen Unterstützung ihrer Schule (ESBZ) hinter sich. Ein sehr engagiertes Team hat dort dafür gesorgt, dass die benötigten Lerninhalte alle digital zur Verfügung stehen, die Jugendlichen sprechen über jitsi und discord mit ihren Klassenkamerad*innen und den Lehrkräften, sie haben ihre regelmäßigen Tutorgespräche, einmal waren wir sogar als Eltern dabei. Die Lernmaterialien liegen auf einer Schulcloud, die Fremdsprachen laufen eh viel über rosetta stone. Es gibt einen neuen Podcast der ESBZ, den hören die Jungs immer mal auf dem Weg zur Schule. Wir sind ganz zufrieden mit dem digitalen Angebot, das die Schule so schnell auf die Beine gestellt hat.
Inzwischen gibt es wieder die Präsenzzeit, das heißt, sie fahren am Vormittag in die Schule, haben dann eine lange Mittagspause, in der sie an ihre heimischen Arbeitsplätze zurückkehren, um dort nochmal weiter zu arbeiten. Und dafür brauchen sie eine Maske, sie tragen sie im ÖPNV und in der Schule. Mich beunruhigen Artikel, wie etwa der über die erhöhten Ansteckzahlen an der französischen Schule, die unter die Lupe genommen wurde. Ich könnte meinen einen Sohn freistellen lassen, weil er zur Risikogruppe gehört. Auf der anderen Seite kennt er die Regeln gut und hat halt auch seine Freunde schon sehr lange nicht mehr gesehen. Nun fährt er also für ein paar Stunden in die Schule und ist danach wieder hier.
Hier, im Homeoffice, wo wir uns fast alle aus der Familie immer noch befinden. Mitte Mai 2020. Und die von uns, zu denen ich auch gehöre, deren Arbeitgeber eh schon viel digital machen, sind auch im Homeoffice ganz gut organisiert. Wir haben uns eingegroovt, haben unseren Rhythmus. Die Tage verlaufen ähnlich. Und manchmal, ganz selten, fahr ich nochmal los: Mama, ich hab’ die Maske vergessen…
Weitere Beiträge von Anna, Marek und Kolja auf einen Blick und zum Weiterlesen hier.
Zur Autorin
ANNA HOLFELD
Bildungsreferentin familY-Programm
Als erfahrene Elternbegleiterin, Mediatorin und Coach sind ihr die Themen Beziehung, Selbstwirksamkeit und Umgang mit Veränderungen sehr wichtig. In Berlin ist die Kulturwissenschaftlerin verantwortlich für das family-Programm, bei dem sie ihr Projektmanagement-Talent und ihre Trainerexpertise einbringen kann.
Beitragsbild: Jesús Rodríguez