Stimmen aus der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung der Grünen in Berlin: eine Schülervertreterin, eine Schulleiterin und ein Elternvertreter berichten aus ihren Erfahrungen mit dem Schulstart nach dem Sommer. Die Problemlagen sind vielfältig.
Die Luft in den Klassenräumen – es muss gelüftet werden. Die Enge im Klassenraum – es muss eine Maske getragen werden, die Gänge sind oft viel zu eng an den Schulen. Die Pandemie setzt sich fort – es braucht einen Hygieneplan. Es gibt davon verschiedene Versionen. Die Vorschrift AHA klappt in der Durchsetzung in der Schule nicht so wirklich.
So richtig gibt es keine gute Lösung, alle hoffen, dass es keine zweite Welle gibt. Aber ob die Rückkehr zur Regelbeschulung mit einigen Pandemie-Vorsichtsmaßnahmen wirklich dazu beiträgt, dass wir das in Deutschland auf Dauer geregelt bekommen – das bezweifle ich.
Es gibt gerade super viele Herausforderungen: zu wenig Breitband an den Schulen, nur Kippfenster an den Schulen, zu hohe Verantwortung für die geliehenen Laptops und keine Wartung derselben, zu wenig Ansprechbarkeit der Schule während der Pandemie – zu wenig die Chancen des digitalen Unterrichts genutzt… Die Regelung, dass alle Kinder ihre Hände waschen sollen – führt dazu, dass bis zu 30 Kids vor einem Waschbecken warten. Wo fängt man da nun an?
Hier ein paar Ideen aus der LAG:
*im Klassenraum die Maske tragen, da, wo die SuS wirklich eng sitzen
*selbstgebaute Messgeräte
*strenge Zweiteilung der Klassen, tagsüber in den Klassenräumen bleiben, gestuft zur Pause gehen und parallel Einführung eines gut strukturierten Hybridunterrichts
*Hinzunahme von Angeboten wie Sofatutor, digibits, it‘s learning
*interimsweise Anbindung der Schulen ans LTE – Netz
*in der Schule sollte auch auf die sozialen Umstände und schwierigen Zeiten unter Corona-Bedingungen Augenmerk gelegt werden – gemeinsam darüber sprechen, was passiert ist
*es braucht dringend IT-Administratorinnen, am besten 1 pro Schule, die bisherigen Abminderungsstunden reichen vorn und hinten nicht –wenn man wirklich digitale Formate organisieren möchte
Also los, Ärmel hochkrempeln, loslegen.
Weitere Beiträge von Anna, Marek und Kolja auf einen Blick und zum Weiterlesen hier.
Zur Autorin
ANNA HOLFELD
Bildungsreferentin familY-Programm
Als erfahrene Elternbegleiterin, Mediatorin und Coach sind ihr die Themen Beziehung, Selbstwirksamkeit und Umgang mit Veränderungen sehr wichtig. In Berlin ist die Kulturwissenschaftlerin verantwortlich für das family-Programm, bei dem sie ihr Projektmanagement-Talent und ihre Trainerexpertise einbringen kann.
Beitragsbild: Deleece Cook